Montag, 31. Dezember 2012

Krüger NP-Johannesburg

 

Das ist jetzt für dieses Jahr das letzte Kapitel unseres Reiseberichtes. In ein paar Tagen fliegen wir nämlich zurück, um Weihnachten mit den Kindern zu feiern, die beide aus Canada kommen. Wir, , freuen uns schon.

Aber erst einmal unsere Erlebnisse im Krüger NP und danach.

Wir waren insgesamt 11 Tage im Krüger Park und hatten fantastische Tiersichtungen. Da beim letzten Mal der Süden verregnet und überschwemmt war und wir ihn daher nicht gesehen hatten, haben wir uns auf das Gebiet zwischen der Mopani Lodge und der Südgrenze des Parks konzentriert. Wie wir festgestellt haben, ist dieser Teil besonders wildreich und man kann die Tiere auch gut sehen, da das Gelände ziemlich offen ist.

Die 1. Nacht haben wir in Crocodile Bridge verbracht, einem kleinen Camp direkt an der Südgrenze. Neben den üblichen Steppentieren (Rhinos, Antilopen, Zebras, Gnus) haben wir hier das erste Mal Löwen gesehen, die in einen Baum gestiegen sind.

Die nächsten Nächte blieben wir in Lower Sabie, Skukuza und Satara, um die Umgebung in langen Ausflügen per Auto zu erkunden. Diese Gegend ist für Tiersichtungen perfekt. Wir haben unglaublich viel gesehen, so dass ich nur ein paar Highlights erwähne. Wir haben endlich Leoparden von der Nähe und über längere Zeit beobachten können. Ein Leopard schlief (so schien es zumindest) in einem Bachbett. Als nach etwa 30 Minuten ein unvorsichtiges Warzenschwein ihn übersah und nahe vorbeilief, war er in Sekundenbruchteilen aufgesprungen und hat seine Beute so schnell gerissen, dass wir es kaum sehen (geschweige fotografieren) konnten. Einen anderen Leoparden konnten wir (und 20 andere Autos) auf wenige Meter Entfernung dabei beobachten, wie er ein Impala in einem Baum verspeiste. Leider war die Sicht durch die Äste behindert. Genervt von den vielen Autos tat er uns allerdings dann den Gefallen, in einen anderen, etwas weiter entfernten Baum zu steigen, um zu verdauen. Dort konnten wir ihn dann vollkommen ungehindert beobachten und in unterschiedlichsten Posen fotografieren.

Wildhunde haben wir zweimal von der Nähe gesehen, einmal schlafend und einmal auf der Jagd direkt vor unserem Auto. Dabei haben sie ein Impala gerissen und in Sekunden hatten sich die stärksten Hunde große Teile abgerissen und haben sie genüsslich vor unseren Augen verspeist.

An einem Abend, als wir auf der Rückfahrt zum Camp waren, kam uns auf der Piste ein Rudel mit 13 Löwen entgegen. Wir hielten an und das Rudel ist in aller Seelenruhe direkt um unser Auto auf der Piste weitergelaufen. Wir hätten sie durch das offene Fenster streicheln können (haben wir natürlich gelassen). Kurz danach lag auf der Piste ein Rudel Tüpfelhyänen mit Jungen. Die sind sogar noch ziemlich niedlich, erwachsene Hyänen sind hässlich. Bei einem anderen Game Drive haben wir auf einem Aussichtspunkt Pause gemacht und konnten dabei (neben 3 Nashörnern) hunderte von Büffeln sehen, die im Tal einen Fluss überquert haben. Natürlich konnten wir täglich viele Elefanten beobachten (die sind wirklich nicht Mangelware), einzeln (Bullen) oder als Herden mit Nachwuchs oder als „Teenager“, die übermütig im Wasser planschten und sich gegenseitig untertauchten. Auch Rhinos und Löwen gab es fast täglich zu sehen, sogar Geparden konnten wir zweimal beobachten. Die sonstigen Steppenbewohnern (Zebras, Antilopen, Gnus, Büffel etc., alle mit Nachwuchs) gab es im Überfluss.

Nördlich von Satara kommt dann das mit Mopanibüschen und Bäumen bewachsene Gebiet, das deutlich wildärmer ist und wo sich das Wild im Gebüsch auch gut verstecken kann. Trotzdem hatten wir auch hier schöne Tiersichtungen. Zum Abschluss haben wir uns 2 Nächte in der Mopanilodge gegönnt, da Christa endlich ihre Tierbilder sichten und sortieren wollte und das ist natürlich angenehmer in einer klimatisierten Hütte.

Auf unserer Fahrt haben wir einige Zeit mit einem Paar aus Köln verbracht, die wir in Namibia kennengelernt und per Zufall im Krüger Park auf einer Piste wieder getroffen haben. Sie unternehmen seit vielen Jahren immer wieder monatelange Reisen in ganz Afrika mit ihrem fast 30 Jahre alten Nissan. Es gab viel zu erzählen.

Irgendwann ging auch die Zeit im Krügerpark zu Ende (unsere Wildcard lief nach einem Jahr intensiver Nutzung ab) und wir fuhren über Orpen Gate (sehr schöne Landschaft) aus dem Park heraus, da wir in einem Ökocamp außerhalb des Parkes übernachten wollten, von dem uns Pascale vorgeschwärmt hatte. Laut unserem Reiseführer sollte es direkt hinter dem Gate liegen. Leider war er (wie oft) nicht aktuell, obwohl wir die neueste Auflage 2011 haben. Ein Anruf beim Camp ergab, dass es bereits seit 2008 !! ca. 80 km weiter südlich umgezogen sind, was sie natürlich der Autorin unseres Reiseführers (Reise Know How) sofort mitgeteilt hatten und sie auch immer wieder auf den Fehler aufmerksam gemacht haben. Die Autorin hat jetzt versprochen in der Ausgabe 2013, also nur 5 Jahre zu spät, die Adresse zu korrigieren. Ähnliche Geschichten haben wir mit dem Reiseführer öfter erlebt.

Das hat uns eine ungeplante 80 km Abendfahrt durch ein ehemaliges Homeland eingebracht, um zur neuen Adresse des Camps zu kommen. In den ehemaligen Homelands haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sie immer noch extrem arm, mit Hütten und Häusern offenbar ohne Plan und Infrastruktur vollkommen zersiedelt sind und es wirklich wie in einem Entwicklungsland aussieht. Das ist die andere Seite von Südafrika.

Das Camp war dann wie von Pascale versprochen absolut urig. Mit großer Liebe einfach, aber sehr hübsch angelegt mit netten Details und lokaler Kunst an jeder Ecke. Die Betreiberin konnte sich sogar an Pascale erinnern und per Zufall war eine Gruppe des Overlanderveranstalters, mit dem Pascale unterwegs war auch im Camp (wir waren die einzigen anderen Gäste), sogar mit dem gleichen Guide/Driver. Für die Overlander gab es eine afrikanische Tanzveranstaltung (ganz nett) und danach ein afrikanisches Essen, das von Frauen aus dem Dorf gekocht worden war (super-lecker). Es wurde ein lustiger und langer Abend mit den Kids.

Von dort ging es dann am nächsten Tag ein paar Kilometer durch die schönen Berge der Panoramaroute nach Nelspruit, wo wir uns mit unseren Freunden Agathe, Renate, Michael und Wolfgang verabredet hatten. Wir hatten sie das letzte Mal in Mozambique gesehen und wir wollten uns noch einmal treffen, bevor wir alle in „Weihnachtsurlaub“ nach Deutschland bzw. Österreich fliegen. Per Zufall waren noch 2 weitere Langzeitreisende Paare auf dem Campingplatz. Das wurden 2 sehr schöne (und feuchte) Tage und Nächte, in denen viel geredet und gefachsimpelt wurde. Wir bleiben in Kontakt und irgendwo auf der Welt werden wir uns wieder treffen. (und wenn es beim Därrtreffen ist).

Jetzt sitzen wir nach einem Tag in den heißen Quellen von Bela Bela (früher Warmbath) im Pilanesberg Nationalpark, nordwestlich von Pretoria und ein Gewitter zieht auf. In den letzten Tagen haben wir nämlich bemerkt, dass wir einen schweren Planungsfehler gemacht haben. Wir hätten bereits spätestens am 13. zurück fliegen sollen und nicht erst am 17. Am 14.-16.12 ist nämlich in Südafrika wegen eines Feiertages ein langes Wochenende und gleichzeitig fangen die Sommerferien an. Entsprechend viel ist los und wir hatten Probleme, noch einen Campingplatz zu finden. Den Pilanesberg NP kennen wir schon von der letzten Reise und hatten tatsächlich eine schöne letzte Pirschfahrt -3 Rhinos in herrlicher Landschaft und ein toller Swimming Pool im Camp – alles ist gut.

Übermorgen fahren wir dann zu dem Campingplatz, wo wir unser Auto einlagern und werden die nächsten 2 Tage mit Packen, Waschen und Saubermachen verbringen, bevor der Flug nach Frankfurt geht.

Euch Allen eine schöne Weihnacht und ein gutes Neues Jahr. Wir melden uns wieder irgendwann im Januar 2013.

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