Sonntag, 30. November 2014

USA-Einmal quer durch

Oktober/November 2014

Nachdem wir im Sommer schon mit unserem Pick-up Camper  Teile West- Kanadas erkundet hatten, begannen wir im Oktober den südlichen Teil unserer Fahrt durch die „Amerikas“. Doch es soll  nicht nur eine Fahrt  entlang  der Panamericanawerden: Wir wollen mit unserem Pick-up von Canmore aus Kanada und die USA erkunden und mit unserem Transit im Winter Mexiko und Alles was südlich davon liegt. Angefangen haben wir die Fahrt jetzt mit einer „Überführungsfahrt“ von Baltimore nach Los Angeles. Von Los Angeles werden wir dann im Januar nach einem Weihnachtsurlaub in Frankfurt Richtung Mexiko aufbrechen.
Die Fahrt dauerte vom 6. Oktober 2014 bis zum 18. November 2014. Vom 6.10. bis 14.10. waren wir mit einem Mietwagen unterwegs, ab 14.10 hatten wir dann unser Transit Wohnmobil.
Insgesamt fuhren wir etwa 10.000km.  Schäden am Transit oder sonstige Probleme hatten wir nicht. Die Verschiffung nach USA und die Abholung im Hafen von Baltimore waren vollkommen problemlos.
Die Route ging von Boston über Teile von Vermont, New Hampshire in die Berkshires in Massachusetts nach Baltimore, wo wir am Tag nach Columbus Day – ein Feiertag in den USA- unseren Transit abholten.
Von dort fuhren wir über Washington, Chesapeake Bay (Ost-Virginia), den Shenandoah National Park nach  Asheville, North Carolina. Von dort durch den Great Smoky Mountains National Park auf die große Ost-West Verbindung, der Interstate 40. Dieser sind wir dann über Tennessee, Arkansas, Texas bis nach Santa Fe, New Mexico ohne größere Stops (außer Übernachtung) gefolgt.
In New Mexico, Colorado und Utah haben wir dann mehr Zeit verbracht und uns Santa Fe, Taos, den Mesa Verde-, den Canyon Lands- und den Arches National Park, den Bryce Canyon N.P. und den Grand Canyon genauer angesehen. Durch Capitol Reef N.P. und das Grand Staircase-Escalante National Monument sind wir langsam durchgefahren. Danach ging es nach Las Vegas (muss auch einmal sein), Palm Springs, den Joshua Tree N.P und Los Angeles/Anaheim, wo wir den Transit für Weihnachten einlagern konnten.
Insgesamt war die Zeit für das Mammutprogramm viel zu kurz, aber die Fahrt war von vornherein eher als Überführungsfahrt von Ost nach West zu Beginn unserer Lateinamerikatour gedacht.  Trotzdem haben wir viel fantastische Landschaft und eine spannende Stadt (Washington DC) wiedergesehen und Appetit auf mehr bekommen.

Die Highlights:(Bilder gibt es hier)


Das erste Highlight war New England im Herbst. In Boston und in den wunderschönen Berkshires haben wir dann einige schöne Tage mit unserer Freundin Lauren, ihren 2 Töchtern, 4 Hunden und unserer Tochter Pascale mit Freundin Anea verbracht.  Ein paar Tage fuhren wir noch mit dem Mietwagen durch Vermont und New Hampshire, um die Herbstausfärbung in Rot und Orange zu bewundern. In den nördlichen Teilen war sie schon über dem Höhepunkt, in den südlichen dafür umso beeindruckender. Neu-England im Herbst ist immer eine Reise wert.  
Ein weiteres Highlight im Osten ist auf jeden Fall Washington DC. Bei wechselhaftem Wetter, wir hatten einige heftige Schauer, haben wir 2 Tage lang Washington erkundet. Eine beeindruckende Stadt, auch für Europäer, mit fantastischen (kostenfreien) Museen. Die Innenstadt ist erstaunlich fußgängerfreundlich. Die nationalen Monumente sind schwer bewacht von einer Vielzahl unterschiedlicher Polizeitruppen. Verblüffend fanden wir nur, dass die allgegenwärtigen Polizisten in ihren unterschiedlichen martialischen Uniformen pünktlich um 17 h zusammen mit den Mitarbeitern der Ministerien verschwinden. Danach sieht man, außer am Weißen Haus, kaum noch Polizei. Offenbar werden terroristische Aktionen nur während der Dienstzeiten erwartet.
Einen ganz anderen Charakter, als das monumentale „offizielle“ Washington hat Georgetown. Hier gibt es ganze Straßenzüge mit alten denkmalgeschützten Reihenhäusern und kleinen Geschäften und Restaurants. Alles sehr malerisch-und teuer.
Der Rest von Virginia ist nett, ein Highlight ist aber sicher der Shenandoah National Park. Er liegt entlang einer Aussichtsstraße, die über 100 km einem dicht mit Laubbäumen bewaldeten Bergrücken folgt. Gerade im Herbst sind die Farben der Blätter und die Aussicht in die Täler fantastisch.
Das Städtchen Asheville in North Carolina hat uns positiv überrascht. Es ist eine kleine, gemütliche Studentenstadt  mit einer schönen Altstadt, an der die Zeit vorüber gegangen ist. Neben hübsch renovierten Straßenzügen gibt es eine sehr aktive Musik- (Jazz) und Kneipenszene. Definitiv einen Abstecher wert.
 
Auf der Fahrt über die I-40 durch die Präriestaaten beeindruckt vor allem die ungeheure Weite. Sonst passiert nicht viel, außer gelegentlichen Abstechern in vergessene Dörfer an der alten Route 66,  die in weiten Teilen parallel zur neuen I-40 verläuft. In diesen Dörfern ist die Zeit stehen geblieben. Man sieht alte, häufig  verfallene, manchmal aber auch renovierte Motels, Diners oder Tankstellen im Stil der 50er Jahre und mehr oder weniger verlassene Dörfer mitten im Nichts.
Spannend wird es wieder in New Mexico. Hier wird es bergiger, aber auch noch trockener, zum Teil schon wüstenartig. Dies ist das Land der Pueblo Indianer, die viele, oft noch bewohnte Pueblos gebaut haben. Das bekannteste Pueblo ist bei Taos.  Santa Fe, als Hauptstadt von New Mexico hat diesen sehr eigenen Baustil übernommen. Einige Häuser sind sogar noch aus Adobe , einem Lehm- Strohgemisch, bei den meisten verbergen sich konventionelle Baumaterialien unter dem traditionellen Äußeren. Das Ergebnis ist sehr ansprechend und homogen  und ganz untypisch für Amerika.  Die mit weniger als 100.000 Einwohnern kleine Stadt hat immerhin über 300 Kunstgalerien, sehr schöne Museen mit indianischer, aber auch moderner Kunst und viele gute Restaurants.  
Ab New Mexico bis Kalifornien waren  wir durchgehend auf Höhen zwischen 2.000 und 3.000 m, so dass in der klaren Luft und viel Sonne die Tage noch sehr angenehm sind (15-25c). Sobald aber ca. 18h die Sonne unterging , ging auch das Thermometer in den freien Fall über. Nachts war es immer zwischen -5c und +5c. Wir haben jede Nacht in unserem Auto geheizt, um es gemütlich zu haben.
Nach New Mexico war ein nächstes Highlight der Mesa Verde N.P. Er liegt auf einer Hochebene von fast 3.000 m. Bemerkenswert sind dort die Cliff Dwellings.  Im 12. Jh. bis etwa 1350 bauten dort in den Canyons die Indianer unter Überhängen in den Steilwänden ihre Pueblos. Es gibt verschiedene Theorien, warum die Indianer , die vorher in Dörfern auf der Ebene gelebt hatten, auf einmal über einen ziemlich kurzen Zeitraum ihre Dörfer in die schwer zugänglichen Steilwände verlegten, um  dann um 1350 plötzlich die ganze Gegend komplett zu verlassen. Auf jeden Fall sind diese Cliff Dwellings relativ gut erhalten und spektakulär anzusehen.
Spektakulär ist auch das einzige Wort, das uns zu den Canyonlands-  und Arches National Parks einfällt. Da ist den Bildern nichts hinzu zu fügen. Dort gibt es auch viele 4x4 Pisten, von leicht bis nur für spezielle Trial-Fahrzeuge befahrbar. Ein paar leichtere Strecken (wir haben ja schließlich nur ein Womo) konnten wir uns natürlich nicht verkneifen.
Die spektakulären farbigen Felsformationen, Canyons und die schöne Wüste setzten sich durch das ganze südliche Utah mit dem Capitol Reef N.P und dem Grand Staircase-Escalante National Monument und dem Bryce Canyon N.P. fort. Mit Ausnahme von einigen Stellen in der südlichen Sahara kennen wir keine Gegend der Welt, die ähnlich fantastische, oft surreale Landschaftsformen aufweist. Da sich das inzwischen herumgesprochen hat, herrscht im Sommer in den Parks Hochbetrieb. Jetzt im Spätherbst konnten wir die Landschaft mit nur wenigen anderen Besuchern genießen. Allerdings gab es auch nur noch ein Basisangebot von Campingmöglichkeiten und das oft ohne Service. Für uns kein Problem, wir sind ja autark.
Einen Zwischenstopp haben wir in Las Vegas eingelegt. Die Stadt ist so verrückt, voller Gegensätze und vollkommen geschmacklos, dass sie, jedenfalls für ein oder zwei Tage schon wieder interessant ist. Überall wird mit allen Mitteln versucht, den Besuchern das Geld aus den Taschen zu locken. Dabei fallen auch wichtige amerikanische Tabus. So ist Rauchen in den Hotels und den angeschlossenen Spielkasinos erlaubt und es wird offen für Prostitution geworben. Es gibt riesige Luxus- Shoppingmalls mit künstlichem Himmel, aus denen man buchstäblich kaum herausfindet, Wasserspiele in der Wüste, einen nachgebauten Eifelturm etc. Daneben jede Menge Obdachlose und etwas abseits von der Prachtstraße heruntergekommene Viertel und Spelunken.  
Da wir schon in der Gegend waren, mussten wir natürlich auch an den Grand Canyon. Mit Renate und Bruno, die wir das letzte Mal 2012 im  KTP National Park in Südafrika gesehen hatten, waren wir am North Rim des Grand Canyon verabredet. Alle Services am North Rim, der deutlich höher und einsamer, als der touristische South Rim ist, werden laut Führer mit dem ersten Schneefall geschlossen und es hatte bereits geschneit. Man kann zwar  tagsüber  in den Park, muss ihn aber bei Sonnenuntergang wieder verlassen. Auch außerhalb gibt es im Umkreis von über 100 km um diese Jahreszeit keine bewirtschaftete Infrastruktur/ Campingplätze, Motels etc.  mehr. Also sind wir nach ausführlichen Fotosessions (Renate ist eine mindestens so begeisterte Fotografin wie Christa)  und Wanderungen einfach an der Parkgrenze in den nächsten Nebenweg gefahren und haben dort nach einem gemeinsamen Abendessen übernachtet.
Fast 4 Stunden Fahrt sind es dann vom North Rim zum South Rim. Der North Rim ist weitgehend unentwickelt und, zumindest außerhalb der Saison, einsam, der South Rim zeigt das Kontrastprogramm. Es gibt innerhalb und außerhalb des Parks viele Hotels jeder Preisklasse und Campingplätze. Ein Shuttlebus zu den Aussichtspunkten sorgt dafür, dass die Straße an der Abbruchkante in der Saison nicht im Verkehr erstickt. Die Landschaft und die Aussicht ist einmalig, aber einsam geht anders. Wie das in der Saison aussieht, möchten wir uns gar nicht vorstellen. Jetzt im Spätherbst bei strahlender Sonne war es allerdings sehr schön, beindruckend  und relativ leer.
Palm Springs war ein weiterer interessanter Stop, vor allem, wenn man, wie wir, direkt aus den kalten, über 2.000 m hohen und bewaldeten San Joaquin Mountains kam. Dort hatten wir in Idyllwild (der Name ist hier Programm),  einem alternativen kleinen Aussteigerort,  übernachtet.  Kurze Zeit später und 2.000 m tiefer im Tal in Palm Springs findet man den totalen Gegenentwurf. Tagsüber waren  es angenehme 25 C, es gibt eine schicke Flanierstraße und über 100 Golfplätze. Nach so viel Natur in den  Wochen vorher  fühlten  wir uns in der entspannten und schicken Urlaubsstadt sehr wohl.  Allerdings steht hier nicht ohne Grund der größte Windpark den wir je gesehen haben: es bläst ein starker Wind über den Banning Pass  und bringt an manchen Tagen den Smog aus LA bis hierher.
Natürlich durfte ein Ausflug nicht fehlen. Wir waren im Joshua Tree N.P. Die gleichnamigen „Bäume“, es sind eigentlich überdimensionale Yuccas und die Wüstenlandschaft war wirklich sehenswert.
Die Reise ging zu Ende und wir hatten in Anaheim einen Stellplatz besorgt und das Auto nach kräftiger Reinigung  eingelagert. Mit einem Mietwagen besuchten wir dann noch Los Angeles und einige der Beaches in Orange County, und konnten bei alten Freunden in Palos Verdes übernachten. Wir nutzen die Gelegenheit, nach 30 Jahren die  Innenstadt von Los Angeles an einem ruhigen Sonntagmorgen zu besuchen. LA und die Historic Old Town hat sich wirklich gemacht!.  
Ein weiteres architektonisches Highlight ist das fantastisch gelegene J. Paul Getty Museum in Santa Monica.   Dabei ist die Museumsanlage  fast interessanter als der Inhalt. Ein letzter kurzer Stop zum Sonnenuntergang am Strand von Santa Monica (die öffentlichen Parkplätze schließen mit Sonnenuntergang) – und wir waren wieder einmal  auf dem Weg zum Flughafen – Advent in Deutschland heißt das Kontrastprogramm.





Christopher Columbus Transcontinental Highway
said the small sign along the Freeway in Santa Monica. We thought, were finally driving on the Panamericana Highway, but Wikipedia knew better - the Interstate 10 crosses the US from Florida to California. O.k., we had just crossed the US of A from East to West as well.
The story started mid-September, when we drove to Hamburg to the ferry terminal to ship our camper across the Atlantic Ocean.
Stefan and I flew to Boston, looking forward to meet friends and a visit from Pascale from Toronto and enjoy the Indian Summer in New England.
On October 14, 2014 our agent Mr. Müller retrieved the car from the harbour in Baltimore in less than one hour. After a quick stop in the groceries section of Walmart and at the propane gas station we were ready for our trip from East to West across the US.
2 days in Washington DC to revisit all the important sites after 30 years and a peak at the highlights inside some of the Smithsonian Museums were a good start. It was 26 C and humid - it should be different pretty soon. We loved the fall colours in the Appalachian Mountains and the relaxed atmosphere in Asheville, NC. a (student) city full of fine art and music. We decided to cross the Middle West rather quickly: it took three days with strong headwinds until we arrived in New Mexico. Without much planning we drove parts of the Historic Route 66, so much fun to look out for old gas stations and nostalgic motel signs! In the Midway Café near Adrian, Texas we enjoyed a chat and some ice cream while looking at an original Coca-Cola Ice chest and a Wurlitzer Juke Box.
Our days around Santa Fe and Taos were certainly a highlight for me. The sun was shining from a very blue sky, the aspen trees were golden yellow and the arts scene of Santa Fe is very colourful and charming. We learned a lot in the Museum for Indian Arts and Cultures and looked at the arts and crafts along the road with a sharpened eye. A small hand-woven rug decorates our apartment in Frankfurt now.
Arches and Canyonlands Nationalparks kept us busy hiking and taking photographs of absolutely stunning landscapes in the afternoon sunlight. It was the time between high season and the closures of some State Parks and National Park campgrounds and we had no trouble finding a campsite, although the water was switched off already; Utahs national parks offer dry campgrounds only, meaning w/o water, but BYO beer and wine ;). We were above 2500 m, so the days were sunny and warm, but the nights already chilly. Bryce Canyon NP and the North Rim of the Grand Canyon showed a dusting of snow - enough for the official visitor centre to be closed. We met friends from Switzerland and enjoyed the rise of the full moon above the Canyon and a joined dinner. We had been at the Grand Canyon South Rim in 1982 - what a different look in 2014! Everything is well organised to cope with more than 4 Mio visitors p.a. with bus shuttles and lots of lodging and camping. But we enjoyed the scenery off-season with hardly any people along the Rim trails and a clear view into the deep canyons.
After all those rocks we were ready for a change of scenery - Las Vegas was calling! This city is so crazy and out of this world and fascinating at the same time. I liked the photo opportunities in the old downtown more than the strip with its artificial malls and casinos, where people forget the world around them - but isnt that the purpose of this place?
After a day of driving through a very dry and empty landscape we stopped in the small community of Idyllwild (a mouth full to pronounce) in the San Joaquin Mountains between the coast and the desert of Southern California - it was another chilly night at 1600m altitude! What a difference to Palm Springs at 25 C, where we relaxed and enjoyed the art scene and yet another fantastic Mexican dinner. (Although the waiter claimed, real Mexican food tastes very different - well know better soon.) Wed been to Palm Springs 30 years ago and where stunned by the dimensions of the wind park, which uses the thermal winds crossing the Banning Pass.
A last day-trip into the desert, into Joshua Tree NP and we knew, we need more time for the deserts of Arizona, etc.  (it is planned for January 2015)
In Anaheim, CA, Stefan had found a storage facility for our camper and so we spent a day with household duties on a not so charming city RV-Resort near Disneyland and saw two fantastic fireworks, courtesy of Mickey Mouse et al.

A visit to Huntington Beach, LA downtown on a lazy Sunday morning and to the J. Paul Getty Museum in Santa Monica was our cool-down program after 5 weeks of driving. Our friends Evi and David from years back in Heidelberg were our hosts for the last day, but now we are ready for Xmas in Good Old Germany with family and friends.